Bewegende Lektüre zur Lage der Flüchtlinge in Europa und der Welt gibt es derzeit viel. Drei ganz unterschiedliche Bücher möchten wir Ihnen hier besonders ans Herz legen.
Karim El-Gawhary/Mathilde Schwabeneder: Auf der Flucht. Reportagen von beiden Seiten des Mittelmeers (Kremayr&Scheriau, Wien 2015, 188 Seiten, € 22,00).
Ob Krieg und Terror in Syrien und dem Irak oder Armut in Afrika – Millionen Menschen sind auf der Flucht durch viele Länder nach Europa. Woher sie kommen, wohin sie gehen bzw. wie es ihnen ergeht, haben die ORF-Korrespondenten Karim El-Gawhary und Mathilde Schwabeneder erfragt. Das Buch berührt, weil es konkrete Schicksale von Menschen schildert, die sich auf einen beschwerlichen Weg gemacht haben. Es informiert, weil es die politischen und sozialen Gründe für Flucht in den Herkunftsregionen, das Geschäft der Schlepper und Verantwortlichkeiten aufzeigt. Und es motiviert, weil am Beispiel der Gemeinde Großraming Willkommenskultur nachvollziehbar wird.
Gabriele Anderl/Simon Usaty (Hg.): Schleppen, Schleusen, Helfen. Flucht zwischen Rettung und Ausbeutung (Mandelbaum, Wien 2016, 420 Seiten, € 24,90).
Im Kontext der Fluchtbewegungen der Jahre 1933-1945 fanden illegale Grenzübertritte wesentlich häufiger statt als allgemein bekannt. Sie erwiesen sich vielfach als lebensrettend. Dennoch wurden die HelferInnen oft in undifferenzierter Weise kriminalisiert, obwohl nur ein Teil von ihnen primär aus finanziellem Interesse oder ausbeuterischer Absicht handelte. Auch in den Nachkriegsjahrzehnten war Fluchthilfe von großer Bedeutung. Heute ist das Thema angesichts der immer rigoroseren Abwehrmaßnahmen, mit denen die „Festung Europa“ gesichert werden soll, brisanter denn je. Die AutorInnen befassen sich mit den unterschiedlichen Formen, Phasen und Motiven der organisierten und individuellen Fluchthilfe oder „Schlepperei“ seit den 1930er Jahren und rücken auch die restriktive Aufnahmepolitik der potenziellen Zufluchtsländer als wesentliche Ursache für das Phänomen ins Blickfeld.
Kirsten Boie/Jan Birck (Ill.): Bestimmt wird alles gut (Klett, Stuttgart 2015, 48 Seiten, € 10,30).
Die deutsche Autorin Kirsten Boie hat sich die Geschichten zweier syrischer Flüchtlingskinder erzählen lassen und daraus ein Kinderbuch gemacht. Es ist zweisprachig, deutsch-arabisch, und bunt illustriert, damit es für alle Kinder ab fünf Jahren verständlich ist. Zusätzlich beinhaltet es auch einen kleinen Sprachführer, der beim Verstehen helfen soll. Auch ein Hörbuch mit gleichem Titel, angelehnt an ein hoffnungsvolles Zitat des Vaters, ist bereits erschienen.
Bis 30. April ist kostenlos online eine animierte Version zum Lesenlernen für SchülerInnen verfügbar: www.onilo.de/boardstories/ansicht/boardstory/bestimmt_wird_alles_gut
cs
Diese Bücher und noch viele mehr sind erhältlich auf: www.suedwind-buchwelt.at
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